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Packendes Saisonfinale beim TSV Rudow - Jürgen Schier tritt zurück !

<BR> Jürgen Schier


Jürgen Schier

205 Zuschauer in der Sporthalle Adlershof verfolgten das letzte Saisonspiel in der 2. Volleyball-Bundesliga Nord der Frauen, indem der TSV Rudow Berlin den Tabellenzweiten VfL Oythe empfing. Und bis auf die etwa 30 Fans aus Oythe sollten alle anderen Fans es nicht bereut haben, in die Halle gekommen zu sein. Das erwartete umkämpfte Spiel wurde geboten und am Ende konnten sich die Gastgeber aus Berlin durchsetzen. Nach 102 Minuten ging der TSV Rudow Berlin mit 3:2 Sätzen (21:25, 18:25, 25:16, 25:15 und 15:13) als Sieger aus einer nicht immer hochklassigen, aber dafür um so kämpferisch geführten Partie hervor.


Der erste Satz verlief von Beginn an sehr eng, wobei weder der TSV Rudow Berlin, noch die Gäste vom VfL Oythe eigene Punkte erspielten, vielmehr brachten jeweils gegnerische Fehler die Punkte. Bis Mitte des Satzes konnte sich kein Team absetzen. In die zweite Technische Auszeit gingen die Gäste aus Oythe mit einem 3 Punkte Vorsprung (16:13). Ab hier wurden die Aktionen der Gäste klarer, erfolgreiche Blockaktionen sowie durchgebrachte Angriffe führten zu einem Übergewicht und am Ende nach 21 Minuten zum 25:21 Satzsieg für den VfL Oythe.

Auch in den zweiten Satz startete der VfL Oythe stark, und konnte in der Anfangsphase auch mit druckvollen Aufschlägen punkten. Die Damen von Trainer Jürgen Schier hingegen kamen anfänglich nicht so gut ins Spiel zurück. Schnell lagen die Berlinerinnen mit 5:8 zurück, und schafften auch bis zur zweiten technischen Auszeit (8:16) nicht die Wende. Nichts gelang mehr auf Seiten des TSV Rudow Berlin, und es sah so aus, als sei die mentale Stärke, alle Energie abzurufen, um das Spiel noch zu drehen, nicht vorhanden. Punkt um Punkt zogen die Gäste von VfL Oythe davon, über 18:10 und 23:16 strebten sie dem Gewinn des zweiten Satzes entgegen und verwandelten ihren ersten Satzball zum 25:18 Sieg und damit zur 2:0 Satzführung.

Nach diesem zweiten Satz dachte man schon, das Spiel könnte schnell und glatt nach 3 Sätzen beendet sein. Aber wieder wurden alle Zuschauer eines besseren belehrt. Erneut schaffte der TSV Rudow Berlin mit einer enormen Energieleistung die Wende, und startete mit starken Aufgaben, sehr guten Angriffsaktionen sowie einer sehr beweglichen Feldabwehr in den 3. Satz. Über 8:4 sowie 16:7 konnten die Spielerinnen von Coach Jürgen Schier mit einem deutlichen Punktvorsprung in die technischen Auszeiten gehen. Durch ihr druckvolles Spiel nahmen die Berlinerinnen dem VfL Oythe jegliche Möglichkeit, auch nur ansatzweise ins Spiel zurück zu kommen. Folgerichtig bauten die Gastgeberinnen ihre Führung teilweise bis zu 12 Punkten (20:8 und 22:10) aus, um am Ende nach 21 Minuten den Satz deutlich mit 25:18 für sich zu entscheiden.

Im vierten Satz schienen die Gäste des VfL Oythe jedoch zunächst wieder gefestigt, denn sie gingen schnell mit 5:1 in Führung. Unbeeindruckt schlugen die Berlinerinnen zurück, und gingen ihrerseits mit 8:7 in die erste technische Auszeit. Bis zum 10:10 verlief der Satz recht ausgeglichen. Nach zwei Assen in folge von Alina Gottlebe-Fröhlich erspielte sich der TSV Rudow Berlin schnell einen vier Punkte Vorsprung zum 15:11. Wieder konnten die Damen von Jürgen Schier den Druck erhöhen. Der Berliner Block entschärfte gegnerische Angriffsversuche, sichere Annahme und damit verbunden gutes variables Zuspiel brachte den Berlinerinnen ein ums andere mal gute Angriffsoptionen, die dann mit direkten Punkten beendet wurden. Die Berlinerinnen dominierten nach belieben und konnten nach 20 Minuten auch den 4. Satz klar mit 25:16 gewinnen und somit zum 2:2 Satzausgleich kommen.

Der Tie-Break musste also die Entscheidung bringen. Den Gästen aus Oythe sah man den Kräfteverschleiß deutlich an, nach zwei deutlichen Satzsiegen die nächsten beiden noch eindeutiger zu verlieren hatte seine Spuren hinterlassen. Der TSV Rudow Berlin geht schnell mit 4:2 in Führung. Beim Stand von 6:6 entwickelte sich ein langer rasanter Ballwechsel mit dem besseren Ende für die Gäste aus Oythe. Diese suchten den Punktgewinn viermal hintereinander über Anika Brinkmann über Position vier, diese jedoch scheiterte immer an der Berliner Libera Annika Kummer, die jeden harten Angriffsball entschärfte. Nach der 8. Netzüberquerung blieb der Ball dann aus Sicht der Berlinerinnen knapp an der Netzkante hängen. Der Punkt zum 7:6 ging an den VfL Oythe. Dieser Punktverlust schien das Team von Coach Jürgen Schier zu beeindrucken. Schnell zogen die Gäste auf 10:6 davon. Und noch einmal war der TSV Rudow Berlin in der Lage, sich mit seinem unbändigen Willen und einer Energieleistung der drohenden Niederlage entgegen zu stemmen. Kein Ball wurde verloren gegeben, alle Mannschaftsteile mobilisierten alle Kraftreserven und verringerten den Abstand auf Oythe Punkt um Punkt bis zum 13:13 Ausgleich. Der VfL Oythe, beim Spielstand von 12:8 schon fast gefühlter Sieger, war nun irgendwie demoralisiert. Ein Leger von Nina Böttcher sowie ein Schnellangriff von Carina Maaß über die Position 3 brachten den ersten Matchball für den TSV Rudow Berlin. Die nun folgende letzte Aufgabe von Martina Stoof führte in der Annahme der Gäste zu Verwirrungen und letztendlich zum Fehler. Nach 17 Minuten siegte der TSV Rudow Berlin im entscheidenden 5. Satz mit 15:13, und damit mit 3:2 Sätzen im letzten Saisonspiel gegen den VfL Oythe. Die Freude bei Spielerinnen, Trainer, Offiziellen und natürlich bei den Fans in der gut besuchten Sporthalle Adlershof kannte keine Grenzen.

„Die letzten drei Sätze waren wahrscheinlich die besten Sätze der gesamten Saison. Das ist im letzten Spiel besonders erfreulich ebenso wie die Tatsache, dass an diesem Sieg alle Spielerinnen Teil hatten“ so das Fazit von Coach Jürgen Schier nach dem Spiel. Aus seiner Sicht war das „wahrscheinlich auch der Schlüssel zum Sieg: Während sich Oythe vor allem auf die Fähigkeiten seiner beiden Hauptakteurinnen verließ, hatten wir eine geschlossene Mannschaftsleistung dagegen zu setzen. Erfreulich auch und befriedigend zugleich ist die Tatsache, dass der Sieg einem Vergleich zwischen voll ständigen Teams und zu einer für beide Seiten fairen Spielzeit entstanden ist. Ich erinnere daran, dass das Hinspiel am Sonntag! um 17:00 Uhr stattfand und wir deshalb nur zu acht antreten konnten!“

Mit diesem neunten Sieg in Folge belegten die Damen des TSV Rudow Berlin den vierten Platz in der Abschlusstabelle. Ein Ergebnis, welches nach dem sehr durchwachsenen Saisonstart mit vier Niederlagen in fünf Spielen nicht zu erwarten war.

Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde Trainer Jürgen Schier verabschiedet, der auf eigenen Wunsch vom seinem Amt als Trainer des TSV Rudow Berlin zurück trat. Sowohl das Team, als auch die Abteilungsleitung des Hauptstadtvereins dankten ihm für seine gute und erfolgreiche Arbeit in den letzten drei Spielzeiten. „Ich bedanke mich bei jeder einzelnen Spielerin für diese Energieleistung am Ende der Saison. Ich weiß, dass die Zuschauer sehr angetan waren von deren Leistung!“ so Jürgen Schier. Platz vier in der Saison 2012/13, ist die beste Platzierung des TSV Rudow Berlin in den vergangenen Zweiligaspielzeiten. Eine sehr erfolgreiche Saison, in der sich ein richtiges Team gefunden hat, in dem jeder für jeden gefightet hat, das allen Widrigkeiten wie langen Anreisen zu Auswärtsspielen im Winter, Verletzungsproblemen getrotzt hat, geht nun zu Ende. Das Saisonende ist natürlich immer auch ein Anfang, und daher gehören die letzten Worte unserem Trainer Jürgen Schier: „Ab Montag steigen wir in die Planung der neuen Saison ein und es gibt einige Anzeichen dafür, dass diese wieder auf einem soliden Fundament stehen könnte!“

VVB News vom 16.04.2013

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