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Volleyball-Verband Berlin e.V.
 

Aktuelles

Berliner Erstligisten in Hochform

Die beiden Berliner Erstligisten sind zur Zeit in perfekter Form: Zahlreiche Siege konnten die BR Volleys und der Köpenicker SC verbuchen. Spielberichte sind online.


BR Volleys

Arbeitsteilung im Ruhrpott

Mit einem ungefährdeten 3:0 (25:21, 25:18, 25:20) Auswärtssieg bei Schlusslicht RWE Volleys Bottrop festigten die BERLIN RECYCLING Volleys am Sonntagabend ihren dritten Tabellenplatz in der Volleyball-Bundesliga. Dabei blieb Trainer Mark Lebedew seinem Rotationsprinzip treu und gab fast allen Spielern längere Einsatzzeiten.

Mit Blick auf das aktuelle Bundesliga-Klassement schienen die Kräfteverhältnisse vor der Partie klar zugunsten der Berliner verteilt zu sein. Während sich die BR Volleys im Spitzentrio der Liga festgesetzt haben, tragen die noch sieglosen Bottroper seit Saisonbeginn die „Rote Laterne“ des Tabellenschlusslichts. Ihrem Favoritenstatus konnten die Hauptstädter jedoch zunächst nicht gerecht werden. Ein couragierter Auftritt der Gastgeber und Konzentrationsschwächen auf Berliner Seite führten zu einem ausgeglichenen Auftaktsatz. Erst ein As von Aleksandar Spirovski zum 19:17 sorgte für den entscheidenden Break-Punkt. Fortan war Berlins Volleyballteam Nr. 1 nicht mehr zu stoppen und zog auf 25:21 davon.

Auch im Folgedurchgang benötigten die BR Volleys etwas Zeit, um auf Touren zu kommen. Diesmal sorgte eine Aufschlagserie von Felix Fischer von 11:10 auf 17:10 für den vorentscheidenden Vorsprung, der beim 25:18 Satzendstand immer noch komfortable sieben Zähler betrug. Im Schlussabschnitt konnte der Bottroper Widerstand schon früher gebrochen werden. 8:5 führten die Berliner bei der ersten, 16:10 bei der zweiten technischen Auszeit. Zwar konnten die aufopferungsvoll kämpfenden RWE Volleys noch einmal auf 22:19 verkürzen, den 25:20 Satzerfolg der Hauptstädter jedoch nicht gefährden.

Trotz der 0:3 Niederlage zeigte sich RWE Volleys Coach und Ex-Bundestrainer Igor Prielozny mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden: „Es war klar, dass es extrem schwierig wird, gegen Berlin einen Satz zu gewinnen. Ich muss meinem Team aber ein großes Lob aussprechen. Besonders im ersten Durchgang haben wir eine tolle Leistung gezeigt. Die Zuschauer haben ein gutes Volleyballspiel gesehen.“

Sein Gegenüber, BR Volleys Coach Mark Lebedew nutzte die Partie beim Tabellenschlusslicht für eine umfangreiche Personalrotation. Auf der Diagonalposition überzeugte der zuletzt pausierende Aleksandar Spirovski als punktbester Spieler und MVP des Tages. Im Mittelblock agierte erstmals seit Oktober das Duo Felix Fischer und Ricardo Galandi. Das Zuspiel teilten sich Jaroslav Skach und Kawika Shoji und auch die Außenangreifer Urpo Sivula, Roko Sikiric und Björn Höhne bekamen fast identische Einsatzzeiten. „Heute zählte das Ergebnis. Es war gut, dass wir in Hinblick auf die schwierigen Begegnungen der nächsten Wochen einige Spieler schonen konnten. Jetzt gilt unser Fokus dem Europacupspiel in Italien“, lautete die plausible Begründung des Australiers für seine Personalpolitik.


Pflichtsieg zum Jahresauftakt

Mit einem 3:0 (25:21, 25:19, 25:19) gegen den VC Gotha sind die BERLIN RECYCLING Volleys am Mittwochabend in der Max-Schmeling-Halle erfolgreich in das neue Jahr gestartet. Zwar bekamen die 2.351 Zuschauer während der 70 Spielminuten keine Galavorstellung des Hauptstadtclubs zu sehen, dennoch geriet der neunte Saisonsieg und fünfte Heimerfolg der BR Volleys zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

Ungeachtet der Favoritenrolle der Berliner gestaltete sich der Spielbeginn ausgeglichen. Erst nach Abstimmungsproblemen beim Gegner konnte sich die Berliner Startformation – mit Paul Carroll auf der Diagonalposition, Felix Fischer und Tomas Kmet im Mittelblock, Björn Höhne und Roko Sikiric im Außenangriff, Martin Krystof als Libero und Kapitän Jaroslav Skach im Zuspiel – einen leichten Vorsprung verschaffen. Beim Stand von 17:14 für die BR Volleys musste der VC Gotha einen weiteren Rückschlag verkraften. Außenangreifer Ariel Hilman, bis dahin punktbester Spieler der Thüringer, verletzte sich bei einer Blockaktion und musste den Rest des Spiels von der Tribüne aus verfolgen. Die Hauptstädter nutzten die kurzzeitige Verunsicherung der Gäste (Mittelblocker Sven Kellermann rückte auf die Außenposition) und setzten sich auf 25:21 ab.

Ähnlich verliefen die beiden Folgesätze. Zwar zeigten sich die Berliner zunehmend motivierter, die Gothaer traten jedoch auch in Notbesetzung selbstbewusst auf und hielten die Durchgänge lange Zeit offen. Erst in der jeweiligen Endphase konnten die BR Volleys den Kontrahenten aus Thüringen abschütteln (im zweiten Satz von 20:19 auf 25:19, im dritten Satz von 15:16 auf 25:19). Großen Anteil daran hatte Diagonalangreifer Paul Carroll, der mit 22 Zählern am Mittwochabend der mit Abstand erfolgreichste Punktesammler bei den Gastgebern war.

BR Volleys Coach Mark Lebedew zollte dem Gegner nach dem Spiel seinen Respekt: „Wie erwartet war es heute Abend nicht leicht. Gotha hat gekämpft und aggressiv gespielt. Das ist auch der Grund, warum sie in dieser Saison schon für einige Überraschungen sorgen konnten.“ Die Leistung seiner eigenen Mannschaft kommentierte der Australier wie folgt: „Zugegeben, wir haben heute nicht so überzeugend gespielt, aber gewonnen haben wir trotzdem und darauf kommt es letztendlich an.“

Köpenicker SC

KSC Berlin erkämpft gegen VfB Suhl 7. Heimsieg in Folge

In einem kämpferisch begeisternden Spiel besiegten am heutigen Abend die Schmetterlinge des Köpenicker SC den VfB Suhl mit 3:1 (-13, 13, 23, 22). Dabei nahm der Wettkampf einen derart außergewöhnlichen Ablauf, dass wohl keiner der 740 Zuschauer auch nur in kühnsten Träumen das positive Ende geahnt hätte. Der KSC fährt erstmals in seiner Erstligazugehörigkeit nach dem ersten Spieltag der Rückserie mit ausgeglichenem Punktverhältnis zum nächsten Auswärtsspiel.

Im ersten Satz fand der KSC zunächst nicht seinen Rhythmus. Suhl setzte sich schnell ab und ließ dem Gastgeber keine Chance auf Erfolgserlebnisse. Getragen von starken Aufgaben und einer Klasse-Blockarbeit verhinderte man höchst effizient die von Berlin gewollten Angriffsaktionen. Bereits zur zweiten technischen Auszeit führten die Südthüringer mit 16:6 und bauten die Führung völlig unangefochten auf 22:7 aus. Die zahlreich angereisten sympathischen Suhler Fans feierten zurecht ihre Mannschaft. Erst nach einem schnell zurückgetauschten Doppelwechsel fanden die Berlinerinnen ins Spiel und holten sich noch wenigstens 13 Punkte im ersten Satz.

Völlig entgegengesetzt lief dagegen der zweite Satz. Starke Aufschläge von Beginn an sicherten den Gastgebern Zwischenstände, die gegen solche starken Gegner wie Suhl bisher kaum realistisch waren. Konzentriert flogen die Flatterbälle auf Martina Utla sowie Claudia Steger, die beide Nerven zeigten. So gelang über ein 8:0 zur ersten technischen Auszeit bis zum 21:8 den Berlinerinnen fast alles, den Gästen fast nichts.

Der dritte Satz war spieltechnisch der Höhepunkt des Duells. Beide Teams fighteten um jeden Ball, erst Mitte des Satzes setzte sich der KSC mit zwei Punkten in Führung, die bis zum Satzende gehalten wurde. Dem Publikum wurde nationaler Spitzenvolleyball geboten - vom Einsatz her, wie auch von der technischen Umsetzung begeisterten beide Mannschaften. Auf Suhler Seite punkteten immer wieder Martina Utla sowie die Scorer-Ranglistenbeste Vendula Merkova - und Europameisterin Suzana Cebic auf der Liberoposition (später zum MVP auserkoren) hielt mit ihren teils artistischen Aktionen die Abwehr zusammen. Dem stand Stefanie Golla auf Berliner Seite kaum nach, überhaupt war die Feldabwehr der Gastgeberinnen heute wieder gut funktionsfähig und das Unterpfand für den letztendlichen Sieg. In den Angriffsaktionen des KSC tat es gut, die wachsende Variabilität begutachten zu können, die sich im Laufe der Saison herausgebildet hat. Ob über die Außenpositionen, Diagonal oder die Mittelblocker - von der Zuspielerin bestens eingesetzt trägt jeder mit seinen Mitteln zum Erfolg bei.

Anfangs des vierten Satzes startete Suhl ähnlich dem 1. Satz wieder wie die Feuerwehr und ließ den Gastgeberinnen kaum Zeit zum Luftholen. Trainer Cutino wechselte als Lösungsversuch ab dem 4:13 durch, brachte auch auf der Zuspielposition Youngster Ann-Marie Knauf - der Satz schien kaum noch zu retten. Spätestens mit dem 6:16 war jedem in der Halle klar, dass mal wieder der ungeliebte Tiebreak die Entscheidung bringen muss. Doch die Mannschaft hielt sich nicht an das Drehbuch. Angetrieben von der frech aufspielenden Knauf fand man urplötzlich die Lockerheit, die für ein erfolgreiches Spiel unabdingbar ist. Sandra Sell war es dann, die mit einer Aufschlagserie vom Feinsten die Gäste attackierte und so unter Druck setzte, dass viele Eigenfehler in die Statistik eingingen. Beim 21:21 war man wieder dran, die Halle kochte und peitschte das Team nach vorn. Mit dem schlussendlichen 25:22 holte sich die Mannschaft den ersten Sieg des Köpenicker SC über den VfB Suhl überhaupt.

MVP KSC: Kourtney Edwards; MVP Suhl: Suzana Cebic

Der ausgeglichene Punktestand lässt die Mannschaft nun ganz entspannt zum nächsten Auswärtsspiel am kommenden Samstag nach Schwerin reisen, wo der Meister auf die Schmetterlinge wartet.

Stuttgart kam - und ES WAR wieder ein Alles-oder-nichts-Wettkampf

Erinnerungen an das denkwürdige Spiel des KSC Berlin gegen Smart Allianz Stuttgart am letzten Spieltag der vergangenen Saison wurden wach: mit einer erneuten Energieleistung besiegten die Schützlinge von Trainer Cutino die Schwaben wieder mit 3:2. In einem wirklich gutklassigen Volleyballspiel schenkten sich beide Mannschaften zur Freude der hochgradig begeisterten 750 Zuschauer nichts. Die Köpenickerinnen verschafften sich mit dem 6. Heimsieg in Folge zum Schluss der Halbserie mit dem zwischenzeitlichen neunten Tabellenplatz und zwölf Pluspunkten eine ausgesprochen positive Ausgangssituation für die zweite Halbserie.

Wie schon in der Spielvorschau vorhergesehen, hatten die ambitionierten Stuttgarter trotz der Besetzungssorgen (nur neun einsatzfähige Spielerinnen, weiterhin ohne Zautys und Bland) keine Lust, sich wie im letzten Jahr die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Von der ersten Minute an entwickelte sich ein packendes und spannendes Erstligamatch, in dem beide Mannschaften mit voller Kampfkraft zu Werke gingen. Schon in den ersten beiden Sätzen wechselte regelmäßig die Führung, beide Teams gaben keinen Ball verloren und kratzten die Schmetterschläge mit großer Regelmäßigkeit vom Boden. Beide Teams zeigten zudem ein starkes Aufschlagspiel. Mitte des ersten Satzes setzte sich Stuttgart etwas ab und feierte den ersten Satzgewinn. Im zweiten Satz sah es lange nach einem Erfolg der Gastgeber aus - beim 18:13 hoffte die Halle schon auf den Satzausgleich. Dann schritt Nationalspielerin Nadja Schaus zur Aufgabe und setzte mit ihren Aufgaben die KSC-Abwehr so stark unter Druck, dass die zuvor gezeigte Sicherheit sich kurzzeitig pulverisierte und der KSC auch noch den zweiten Satz mit 19:25 abgab.

Nun erst recht: Mit unbändiger Einsatzbereitschaft jeder einzelnen Spielerin startete der Köpenicker SC in den dritten Satz. Druckvoll stemmte man sich der Niederlage entgegen und kämpfte sich erneut in das Spiel. Stuttgart vermochte es nicht mehr, den KSC Angriffen gegenzuhalten und gab den Satz zu 16 ab. Fast ein gleiches Bild dann im vierten Satz: der KSC diktierte, Stuttgart reagierte nur noch. Eine Vielzahl außergewöhnlich langer Ballwechsel entschieden zudem die Köpenickerinnen für sich und zermürbten so die Gäste.

Der fünfte Satz sollte also wieder wie in der Vorsaison die Entscheidung bringen: Stuttgart mobilisierte noch einmal die letzten Reserven, doch Berlin ging aufgepeitscht vom fantastischen Publikum von Neuem in Führung und hielt diese. Erst nachdem die Gäste noch einmal herangekommen waren, gelang der befreiende Matchpunkt. Zum zweiten Mal im Jahr 2011 wurden die favorisierten Gäste vom Neckar ohne Punkte aus Köpenick nach Hause geschickt.

Auf Stuttgarter Seite erhielt die Cottbusserin Franziska Bremer die silberne MVP-Ehrung. Als Spielerin des bestens besetzten Mittelblocks erzielte sie sogar mehr Punkte als die Außenangreiferinnen ihrer Mannschaft. Gegen die hochgewachsenen SAS-Mittelblockerinnen hatten es die KSC-Mädels richtig schwer und nicht selten das Nachsehen.

Auf Berliner Seite wurde Libero Stefanie Golla die goldene MVP-Medaille überreicht – es ist aber notwendig, die geschlossene Mannschaftsleistung an sich zu betonen. Heute hätten wohl auch andere Spielerinnen wie Ilona Dröger, Pia Riedel oder Alicja Leszczynska die Ehrung verdient gehabt.

Der Erfolg des KSC war in vollem Maße verdient - so deutlich war zeitweise die Dominanz der Gastgeberinnen, auch wenn das Ergebnis recht knapp klingt. Die Mannschaft belohnte sich in den letzten Heimspielen regelmäßig für ihr resolutes Auftreten und die Zuschauer konnten eine ausgesprochen positive Entwicklung seit Saisonbeginn konstatieren. Mit der wiederholt gezeigten Leistung sollte die Mannschaft wirklich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun bekommen. In den nächsten Spielen gilt es nun, die Fortschritte zu bestätigen und den erreichten 9. Tabellenplatz zu sichern. Gelegenheit dazu gibt es bereits am 7. Januar 2012, wenn um 19:00 Uhr das Spiel gegen den Tabellensechsten Suhl ansteht.

VVB News vom 12.01.2012

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